In der jüngsten Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Leinebergland, die am 23. Mai 2025 im Dorfgemeinschaftshaus Winzenburg stattfand, wurde deutlich: Im Leinebergland lässt sich gemeinsam viel bewegen! Bürgermeister Bernd Beushausen, stellvertretender Vorsitzender der LAG, eröffnete die Sitzung mit einem klaren Bekenntnis zur regionalen Zusammenarbeit: „Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen unserer Region anpacken und erfolgreich gestalten.“
Die LAG Leinebergland ist das zentrale Entscheidungsgremium der gleichnamigen LEADER- Region. Ihr gehören Vertreter:innen aus den sieben Mitgliedskommunen Alfeld, Delligsen, Elze, Freden, Lamspringe, der Samtgemeinde Leinebergland und Sibbesse sowie Partner:innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Umwelt und Sozialwesen an. Die LAG wird durch den Verein „Region Leinebergland e. V.“ getragen. Geschäftsführerin ist Fabienne Gohres, dasRegionalmanagement liegt bei Christoph Petersen.
Insgesamt sechs Projektanträge standen auf der Tagesordnung. Fünf davon wurden einstimmig als förderwürdig bewertet und können nun den formellen Förderantrag beim Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser stellen.
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Summer of Pioneers: Ein innovatives Stadtentwicklungsprojekt, das 20 digital arbeitenden Menschen ermöglicht für sechs Monate nach Alfeld zu ziehen, dort zu wohnen, zu arbeiten und sich ehrenamtlich einzubringen. Präsentiert wurde das Konzept von Lars Rogge (Standortgemeinschaft Stadt Alfeld) und Projektinitiator Frederik Fischer. Ziel ist es, Leerstände zu aktivieren, kreative Netzwerke zu schaffen und neue Impulse für die Innenstadtentwicklung zu setzen.
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Töpfermuseum Duingen: Museumsleiterin Ingrid Wolfsberger stellte die Pläne für eine umfassende Modernisierung des Museums vor. Neben digitalen Elementen und interaktiven Stationen soll auch eine offene Werkstatt entstehen – das Museum soll so zum lebendigen Lern- und Begegnungsort für alle Generationen werden.
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Geologischer Lehrpfad Weenzer Bruch: Dr. Christine Knust, Leiterin des Forstamtes Grünenplan, präsentierte die geplante Neugestaltung mit neuen Infotafeln, QR-Codes und einer gezielten Anbindung an die geplante „Qualitätsregion Wanderbares Leinebergland“ . Eine Kooperation mit der Universität Göttingen ist vorgesehen.
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Orangerie Wrisbergholzen: In einem zweiten Bauabschnitt soll die historische Anlage u. a. um eine Teeküche und barrierefreie Sanitäranlagen erweitert werden. Ziel ist eine ganzjährige kulturelle Nutzung, wie Jens Beck, 2. Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung von Baudenkmalen in Wrisbergholzen e. V., im Rahmen seiner Projektpräsentation betonte.
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Glaslandschaft Leinebergland: Ortsheimatpfleger Rainer Gerking stellte für die Kommunen Delligsen, Lamspringe und Freden eine neue touristische Route vor, die die Glastradition zukünftig wieder erlebbar machen soll – mit Infotafeln, QR-Codes und museumspädagogischen Angeboten.
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Ein sechster Antrag – ein regionales Carsharing-Konzept – konnte leider nicht direkt im Rahmen der Sitzung beschlossen werden, da es formale Einschränkungen bei der Stimmbeteiligung gab. Geschäftsführerin Fabienne Gohres kündigte an, dass dieses zukunftsweisende Vorhaben zeitnah in einem Umlaufverfahren erneut auf die Tagesordnung kommen wird. Vorgesehen ist die Etablierung eines Carsharing- Angebotes mit 20 Fahrzeugen an 13 Standorten in der Region Leinebergland
Die Vielfalt der vorgestellten Projekte zeigt: Die LEADER-Region Leinebergland ist aktiv, innovativ und bereit, neue Wege zu gehen.
LEADER-Förderung – Entscheidungen vor Ort für die Region LEADER (franz. „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“) ist ein europäisches Förderprogramm zur Entwicklung des ländlichen Raums. Eine Besonderheit ist die Entscheidungsstruktur: Förderentscheidungen werden vor Ort von regionalen Akteuren getroffen. Die Region Leinebergland ist seit 2023 offiziell als LEADER-Region anerkannt. In der aktuellen Förderperiode bis 2027 stehen jetzt noch rund 118.000 € Fördermittel für die LEADER-Region Leinebergland zur Verfügung.